10. November 2019 / Lokalnachrichten

Emergency-Eye - Das digitale Auge am Einsatzort

Emergency-Eye - Das digitale Auge am Einsatzort

Emergency-Eye - Das digitale Auge

Pressemitteilung der Stadt Herford

Das Digitale Auge am Einsatzort: Kreis-Leitstelle führt als erste in OWL „Emergency Eye“ ein

Kreis Herford. Mit insgesamt fünf Rettungswachen und drei Notarztstandorten hat der Kreis ein gut strukturiertes und rund-um-die-Uhr gesichertes Rettungs- und Notfallsystem. Für die Bereiche Brandschutz-, Hilfeleistung und Katastrophenschutz stehen leistungsstarke Feuerwehren in den einzelnen Kommunen zur Verfügung.  Aber hierauf will sich der Kreis nicht ausruhen. Um im Notfall eine noch bessere Versorgung zu gewährleisten, arbeitet die Kreisleitstelle der Feuerwehr und des Rettungsdienstes seit August 2019 mit der Software Emergency Eye der Corevas GmbH & Co. KG.
 
Emergency Eye erlaubt den Disponenten in der Leitstelle den Fernzugriff auf Smartphone-Funktionen des Anrufers, ohne dass eine Vorinstallation auf dessen Smartphone notwendig ist.
So kann das Handy des Anrufenden der Rettung und Notfallversorgung zugänglich gemacht werden. Der Anrufende kann zuverlässig geortet werden und zudem mit den Disponenten in der Leitstelle über eine  stabile Videoverbindung kommunizieren. Durch das gewonnene Bild kann der Disponent die Notsituation mit einem „digitalen Auge“ direkt und unabhängig erfassen und bewerten. Das ermöglicht ihm eine situative Alarmierung der Hilfskräfte. Zudem kann der Ersthelfende präzise angeleitet und gegebenenfalls korrigiert werden. So können Opfer und Ersthelfer bis zum Eintreffen der Rettungskräfte bestmöglich unterstützt werden.
 
Ein Einsatz von Emergency Eye verläuft folgendermaßen: Wird die 112 gewählt, befindet sich der Anrufende meist in einer Ausnahmesituation. Die Fragen des Disponenten können schnell überfordernd sein.  Entscheidet der Disponent daraufhin, das Programm  EmergencyEye zur Ortung des Anrufers einzusetzen, startet er die entsprechende Funktion. Nach Eingabe der Handynummer in das Programm erhält der Anrufer eine SMS. Durch das Anklicken der SMS und die Zustimmung zur Ortung auf dem Smartphone, werden die präzisen Koordinaten des Notfallortes sofort und kontinuierlich an den Leitstellendisponenten übermittelt. Eine Ablehnung oder ein Abbruch der Verbindung durch den Notrufenden ist jederzeit möglich. Nach  erneuter Zustimmung des Notrufenden wird die Videoübertragung gestartet. Der gesamte Prozess läuft innerhalb einer Sitzung in einem Internetbrowser und über einen gesicherten Server. Nach Beendigung der Sitzung durch den Notrufenden oder den Disponenten existieren keine Daten mehr.
 
„Dieser Dienst macht unsere Arbeit in Notfällen noch effektiver. Sehr viel schneller können wir reagieren und wir wissen alle, in Notfällen zählt oft jede Minute. Besonders gut ist, dass dieser Dienst über nahezu jedes Smartphone funktioniert und die Handhabung auch für Laien verständlich ist und zwar ohne vorher etwas installiert zu haben“, freut sich Landrat Jürgen Müller.
 
Am 07.08.2019 wurde Emergency Eye in der Leitstelle das erste Mal angewendet: Um 13:26 Uhr ging ein Notruf in der Leitstelle ein: Mann in Wald kollabiert, Standort unbekannt. Mittels GPS-Ortung konnte die Leitstelle den Standort des Mannes in kürzester Zeit ermitteln und der Rettungsdienst so innerhalb von 10 Minuten den Unfallort erreichen.  
 
Während der zweimonatigen Testphase in der Leitstelle des Kreises konnte diese Software bereits 13 Mal erfolgreich für eine Ortung und 9 Mal für eine erfolgreiche Bildübertragung verwendet werden.  Gelegentlich scheiterte eine Datenübertragung aber an Voreinstellungen des Smartphones oder einer unzureichenden Internetverbindung. Erfreulich ist hierbei, dass das Unternehmen Vodafone diesen Dienst unterstützt und eine Datennutzung im Rahmen der Software nicht in Rechnung stellt, sondern sogar eine eventuelle Begrenzung des Datenvolumens für den Notruf aufhebt. Bei anderen Netzanbietern geht die Nutzung der Software über das Internet zurzeit noch auf Kosten des Notrufenden.
 
„Wir können Emergency Eye nicht nur für die Ortung und live für Hilfestellungen einsetzen, sondern können uns dadurch oft im wahrsten Sinne des Wortes auch ein Bild von der Lage machen. Über die Bilder, die in die Leitstelle übermittelt werden, können wir besser planen, wie groß das Einsatzteam sein muss. Dieser Dienst ist also in viele Richtungen sehr hilfreich“, fasst Bernd Kirchhoff, Abteilungsleiter der Kreisleitstelle zusammen.  
 
Seit Oktober wird die Software EmergencyEye®  für zunächst 3 Jahre fest in das Notrufsystem der Leitstelle Kreis Herford integriert. Der Kreis Herford ist der erste in Ostwestfalen-Lippe der mit diesem Dienst arbeitet.


FotoWDR: Der Kreis Herford ist der erste Kreis in OWL, der Emergency Eye einsetzt – deshalb war auch der WDR dabei, um über diesen besonderen Dienst in der WDR-Lokalzeit zu berichten. Für die Dreharbeiten wurde eine Unfallszene mit Opfer nachgestellt.

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