3. März 2021 / Wissenswertes

Tag des Artenschutzes 2021

3. März

In ihrer aktualisierten Roten Liste vom 9. Juli 2020 erfasste die Weltnaturschutzunion IUCN 32.441 Tier- und Pflanzenarten als bedroht. Das sind mehr als jemals zuvor. Mittlerweile gelten sogar Feldhamster und Feldhasen weltweit als vom Aussterben bedroht, weiß Vlothos Umweltbeauftragte Ronja Post. Doch was genau sind eigentlich Rote Listen? Wir haben bei Frau Post nachgefragt.

Die sogenannten Roten Listen informieren über alle Artengruppen der Tiere, Pflanzen und Pilze und bieten somit einen Überblick über die Gefährdung der heimischen Arten. Sie zeigen auf, wo dringender Handlungsbedarf besteht, aber auch in welchen Bereichen ein erhöhter Bedarf an Forschung und Monitoring besteht. Gleichzeitig tragen sie aber auch dazu bei, den Gefährdungsgrad der heimischen Flora und Fauna einer breiten Öffentlichkeit verständlich zu machen und stellen damit ein wichtiges Instrument zur Förderung der öffentlichen Umweltbewusstseinsbildung dar.

Insgesamt liegen in Deutschland für etwa 60 Artengruppen Rote Listen vor, die jeweils von Expertengruppen erstellt werden. In den Listen sind nicht nur die gefährdeten Arten aufgelistet, sondern alle Arten der jeweiligen Gruppe. Aufgrund von auftretenden Schwankungen der Populationen und somit der Gefährdung der Arten werden die Roten Listen etwa alle zehn Jahre nach einem festgelegten Verfahren aktualisiert. Dabei wird zunächst eine Checkliste erstellt, die alle in Deutschland nachgewiesenen Arten und Unterarten enthält. Zudem wird in diesem Schritt vermerkt, ob es sich um einheimische Arten handelt oder um Neobiota, also Arten, die sich durch den Einfluss des Menschen in Deutschland etabliert haben. Im nächsten Schritt werden alle verfügbaren Bestandsdaten gesammelt sowie in einem dritten Schritt die Gefährdungsanalyse durchgeführt, in welcher die Arten in eine der zehn Gefährdungsstufen auf Grund der vorhergehenden Bestandsanalysen eingeordnet werden. Diese reichen von „ausgestorben“ über „gefährdet“ bis „ungefährdet“.
 
Doch wie sieht die Situation aus? Wie viele Arten werden als gefährdet eingestuft? Wird beispielsweise die Rote Liste der Brutvogelarten Deutschlands angesehen, wird deutlich, dass lediglich die Hälfte aller Brutvogelarten als ungefährdet eingestuft wird.

Der Kiebitz wird als Feldvogelart beispielsweise als stark gefährdet eingestuft, da sein Gelege auf landwirtschaftlichen Flächen oftmals durch die Bewirtschaftung zerstört wird. Ronja Post hatte Glück und konnte diesen Kiebitz im letzten Jahr fotografieren.

Auch das Rebhuhn, welches in Vlotho nachgewiesen wurde, findet sich auf der Roten Liste unter der Kategorie „stark gefährdet“ wieder. Selbst der Feldhase und der Feldhamster gehören mittlerweile zu den gefährdeten Arten.

Die Roten Listen stellen zwar die Gefährdung der Arten in den Vordergrund, bieten aber auch einen Überblick über die Vielfalt der Arten, die Deutschland beherbergt. Diese zeigen uns, wo Handlungsbedarf ist und welche Arten besonderen Schutz benötigen.

Weitere Informationen zu den Roten Listen gibt es unter https://www.rote-liste- zentrum.de/ - hier können Sie auch die Artensuchmaschine nutzen, um gezielt Gefährdungsdaten sowie Bestände aus den bundesweiten Roten Listen der Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands zu suchen.

Außerdem informiert Sie auch gerne die Umweltbeauftragte der Stadt Vlotho, Frau Ronja Post unter Telefon 05733 / 924-429, E-Mail: r.post@vlotho.de.

(Pressemitteilung der Stadt Vlotho)

Bildquelle: ©

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