20. April 2019 / Lokalnachrichten

Freiwilliges Ökologisches Jahr beim Kreis Herford

Mit dem Körper was machen und den Kopf ausschalten

Kreis Herford. Strahlender Sonnenschein, der Ruf des Kiebitzes und mähende Schafe – das Naturschutzgebiet Enger Bruch ist ein Paradies für Tiere und seit vergangenem Sommer auch Arbeitsplatz von Aaron Singerhoff. Der 21jährige absolviert gerade ein Freiwilliges Ökologisches Jahr beim Kreis Herford (FÖJ) und ist absolut begeistert: „Nach dem Abi hatte ich keine Ahnung, was ich machen sollte. Aber in die Natur zu gehen und mit dem Körper zu arbeiten, den Kopf auszumachen, diese Vorstellung hat mir gefallen und ich habe es keinen Tag bereut.“

Der Kreis Herford bietet seit 20 Jahren die Teilnahme am Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) an. Rund 40 jungen Menschen waren seit dem als FÖJler für den Kreis Herford im Einsatz.

„Viele junge Menschen nutzen dieses Jahr, um sich beruflich zu orientieren. Hier können sie nicht nur lernen, wie in den sogenannten grünen Berufen gearbeitet wird, sondern auch wie im Team gearbeitet wird oder wie sich beruflicher Alltag gestaltet“, erklärt Hannelore Frick-Pohl von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Herford.

Die untere Naturschutzbehörde des Kreises Herford bietet zum 01. August 2019 wieder drei Plätze für das Freiwillige Ökologische Jahr an. Einsatzgebiet sind die Schutzgebiete des Kreises, in denen praktische Pflege- und Gestaltungsmaßnahmen durchgeführt werden. Die Arbeiten reichen von der Mahd einer Feuchtwiese, dem Pflanzen von Hecken, der Reparatur von Wei­­de­zäunen über den Aufbau und die Betreuung von Krötenschutzzäunen bis zum Schnei­den von Streuobstbäumen. Dafür sollte Interesse und Spaß an praktischer Arbeit in der Natur bei Wind und Wetter vorhanden sein.

In den vergangenen Monaten ist aus dem Interesse und dem Spaß an praktischer Arbeit beim aktuellen FÖJler Aaron Singerhoff Ernst geworden. Im August beginnt er seine Ausbildung als Landschaftsgärtner in einem Landschafts- und Gartenbaubetrieb. „Für mich war es ein absolut wichtiges Jahr mit unglaublich schönen Momenten in der Natur und mit viel Zeit, um mich beruflich zu orientieren.“  

Ausschlaggebend für seine Entscheidung im Landschaftsbau zu bleiben, waren übrigens auch die Gespräche mit dem ehemaligen FÖJler Stefan Siemers. Der heute 37Jährige war nicht nur der erste FÖJler beim Kreis Herford, sondern hatte vor 20 Jahren während seines freiwilligen Jahres ebenfalls seine „Berufung“ gefunden und anschließend eine Ausbildung als Landschaftsgärtner gemacht. Kennengerlernt haben sich die beiden über das FÖJ, denn Stefan Siemers ist seit 10 Jahren für den Gartenbauhof des Kreises Herford tätig und arbeitet deshalb immer wieder auch mit den FÖJlern zusammen. Wie sich zeigt, ist er ein vorbildlicher Botschafter für das FÖJ.    

Weitere Infos zum FÖJ:

Das Angebot zur Teilnahme am Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) richtet sich in erster Linie an BewerberInnen mit einem Abschluss der Sekundarstufe I (Hauptschul-, Realschul- oder Sonderschulabschluss) oder ohne Schulabschluss, aber auch interessierte Gesamt­schul­­absolventen sowie Abiturienten sollten sich melden.

Die TeilnehmerInnen am FÖJ erhalten vom Kreis Herford monatlich ein Taschengeld von 330,00 Euro, darin sind eine Kostenpauschale für Verpflegung und Fahrtkosten enthalten. Kranken- und Sozialversicherungsleistungen werden vom Kreis Herford abgeführt. Etwa ein Monat (26 Tage) steht als Urlaub zur Verfügung.

Die Durchführung des FÖJ steht unter der Obhut des Landesjugendamtes Westfalen-Lippe in Münster, das während eines jeden Freiwilligen Ökologischen Jahres insgesamt fünf Wochen­seminare (= 25 Tage) zu den unterschiedlichsten umweltpolitischen Themen durch­führt. Die Seminare gelten als Arbeitszeit.

Das FÖJ ist ein Orientierungs- und Bildungsjahr für Jugendliche und junge Erwachsene, in dem sie sich Grundkenntnisse im Natur- und Umweltschutz erwerben können.

Das FÖJ kann im Einzelfall als Wartezeit auf einen Studienplatz oder als Praktikum ange­rechnet werden.

 Ziel des Freiwilligen Ökologischen Jahres ist es

  • die Bereitschaft junger Menschen für ein freiwilliges Engagement aufzugreifen und zu fördern,
  • durch die Vermittlung von Grundkenntnissen im Bereich des Natur- und Umweltschutzes ökologisches Bewusstsein und einen verantwortlichen Umgang mit Natur und Umwelt zu fördern,
  • einen Einblick in ökologische Berufsfelder zu vermitteln, um berufliche Perspektiven in Tätigkeitsfeldern aufbauen zu können,
  • vor allem aber, die eigene Persönlichkeit durch das Einüben von verantwortungsvollem ökologischem Handeln zu entwickeln und zu entfalten, ebenso wie die Kritik-, Kommuni­kations- und Kooperationsfähigkeit.

 Die Bewerbungen müssen über das Internetportal des Landschaftsverbandes erfolgen (www.lwl.org/LWL/Jugend/foej). Als Bewerbungsschluss ist der 1. Juni vorgesehen.

Bei Rückfragen oder Interesse nach zusätzlicher Information wenden Sie sich bitte an Frau Frick-Pohl, Tel. 05221/132321 oder Herrn Nipper-Hansen, Tel. 05221/132342.

FotoGruppe:

Die Kranichweise im Enger Bruch ist eingezäunt worden mit tatkräftiger Hilfe von Aaron Singerhoff (FÖJler Kreis Herford) Andreas Volk und Stefan Siemers (Gartenbauhof Kreis Herford).

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