2. Oktober 2019 / Lokalnachrichten

Planungen für 2020: Aktionswoche gegen K.O. Mittel im Kreis Herford

„K.O. geh´ ich nur im Ring“ – Unterstützer Willkommen!

Kreis Herford
Der Kreis Herford plant für März 2020 die zweite Aktionswoche zum Thema „K.O.-Mittel“ im gesamten Kreisgebiet. Bereits zum Tag des Kriminalitätsopfers im Frühjahr 2019 führte der Kreis Herford gemeinsam mit vielen Partnern und Förderern die Aktionswoche durch. Dazu gehörten unterschiedliche Informations- und Beratungsangebote in Berufskollegs, Diskotheken, Kinos, Bussen und Taxen aber auch ein Elternabend und eine Fachveranstaltung u.a. für Krankenhausangestellte und die Polizei.
 
Über Straftaten mit K.O-Tropfen wird selten berichtet, auch in der Polizeistatistik spielen sie eine unbedeutende Rolle. Das liegt auch daran, dass die Symptome leicht mit Alkoholmissbrauch in Verbindung gebracht werden und deshalb oft nicht angezeigt werden.
Auch gibt es keine verlässliche Statistik, denn K.O.-Mittel sind nur wenige Stunden in Blut und Urin nachweisbar. Ingrid Schneider von femina vita, Mädchenhaus Herford e.V. macht aufmerksam, dass es jeden treffen könne, egal ob junge Mädchen und Jungen oder auch Erwachsene. Viele Betroffene handelten aus Scham oder aus mangelnder Erinnerung an das Geschehene erst verzögert. Eine Spurensicherung oder auch die Zuordnung des Täters ist dadurch erschwert. „Deshalb ist es umso wichtiger, präventiv zu arbeiten“, erklärt Michael Wagner von der kreisweiten Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder. Wagner und seine Kolleginnen und Kollegen haben während der letzten KO-Tropfen-Kampagne viele Gespräche mit jungen Leuten geführt. Dabei wurde bestätigt, dass es eine hohe Dunkelziffer hinsichtlich der Opferfälle gibt und das KO-Mittel nicht nur in öffentlichen Bereichen, sondern auch in vermeintlich sicheren Bereichen von Freunden und Bekannten verabreicht werden.
 
„Wir haben gemerkt, dass der Informationsbedarf bei jungen Erwachsenen, aber auch beim Fachpersonal hoch ist – deshalb klären wir weiter auf!“, sagt Dr. Angela Heiler-Birk vom Gesundheitsamt des Kreises Herford. Im März 2020 soll die Aktionswoche wiederholt werden und ein buntes Programm an Präventions- und Informationsangeboten bereithalten.
 
Zur Planungsgruppe gehören auch der Weisse Ring e.V., die Polizei Herford, die Kommunalen Gleichstellungsstellen, die Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder (Fachbereich sexuelle Gewalt) und femina vita/Mädchenhaus Herford e.V. Allesamt freuen sich auf weitere Unterstützung: „Ob es um den Aushang oder die Ausgabe von Informationsmaterialien, Beteiligung an einem Informationsstand oder ob es sich um eine finanzielle Förderung handelt: Wir freuen uns über jeden, der oder die uns bei der Aktionswoche unterstützen möchte“, appelliert Werner Martinato vom Weissen Ring e.V..
 
Weitere Informationen: Angela Heiler-Birk, Gesundheitsamt Kreis Herford, Tel: 05221 13 2159, Mail: a.heiler-birk@kreis-herford.de.
Spenden und Förderbeträge: Konto des Weissen Ring e.V. bei der Sparkasse Mainz: IBAN DE68 5505 0120 0000 3434 34 / BIC - MALADE51MNZ, Verwendungszweck: „KO-Mittel HF“.
 
Hintergrundinformationen zu K.O.-Mitteln:
Schon nach 10 bis 20 Minuten fangen die geruchs- und geschmackslosen Tropfen an zu wirken.
Nach anfänglicher Euphorie können Übelkeit und Schwindel folgen.
Täter nutzen die Hilflosigkeit aus und bieten Hilfe an. Es kann zu Diebstahl oder sexuellen Übergriffen kommen, in denen sich die Betroffenen nicht wehren können. Sie wachen später auf und können sich an nichts erinnern. Die Dunkelziffer wird als sehr hoch eingeschätzt.
 
BU: K.O Tropfen Aktionswoche: Planen schon für die Aktionswoche 2020: v.l.: Angela Heiler-Birk und Sven Möhlmann (Gesundheitsamt Kreis Herford), Werner Martinato (Weisser Ring Herford e.V.), Julia Schmale und Michael Wagner (Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder Kreis Herford), Ingrid Schneider (femina vita/Mädchenhaus Herford e.V.), Sibylle Thiel (Kreispolizeibehörde Herford), Merle Krauß (femina vita/Mädchenhaus Herford e.V.).

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